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Verantwortung – Schuld sind immer die anderen

Schuldsuchende bleiben passiv

Wer Verantwortung für sein Handeln übernimmt, trägt auch die Konsequenzen und mögliche negativen Auswirkungen. Um diesen unangenehmen Folgen zu entgehen, kann für manche Menschen eine Vermeidungsstrategie der sinnvollere Weg sein. Denn Menschen neigen dazu, ihr Selbstwertgefühl zu schützen. Wenn sie Fehler machen oder in Schwierigkeiten geraten, kann es einfacher sein, die Schuld auf andere zu schieben, um das eigene Selbstbild aufrechtzuerhalten.

Auch ein Mangel an Selbstreflexion und die Fähigkeit, die eigenen Handlungen und Entscheidungen kritisch zu hinterfragen, kann dazu führen.

Alle diese Schutzmaßnahmen wirken nur kurz und können im schlimmsten Fall durch Vermeidungsstrategien (Alkohol, Drogen, Tabletten oder Ablenkung wie exzessiver Sport, TV etc.) verstärkt werden. Letztlich verbessern sie die Situation nicht, sondern verschlimmern diese.

Verantwortung verleiht Kraft

Sobald Du Verantwortung für Dein Handeln übernimmst und Handlungsspielräume erkennst, verlässt Du die Opferrolle. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Du bist nicht mehr von anderen abhängig, sondern entscheidest selbst, was für Dich richtig ist.
  • Dein Wohlbefinden hängt nicht davon ab, wie Dich andere behandeln.
  • Dein Selbstwert kommt wieder ins Gleichgewicht.
  • Du kannst künftig flexibler auf schwierige Situationen reagieren
  • Eigenverantwortung zu übernehmen, führt zu innerer Stärke
  • Du stärkst Deine Selbstwirksamkeit.

Überprüfe Deine Glaubenssätze

Verantwortung zu übernehmen, kannst Du lernen. Dabei ist es wichtig die eigenen Denkmuster und Glaubenssätze zu überprüfen.

  • Lebst Du das Leben, das Du Dir wünschst?
  • Wie selbstbestimmt bist Du oder lässt Du Dich von den Erwartungen anderer leiten?
  • Was fehlt Dir noch in Deinem Leben oder wovon möchtest Du weniger haben?

An einem meiner Seminare zum Zeit- und Selbstmanagement nahm eine junge Frau teil. Sie war verheiratet, hatte eine kleine Tochter und arbeitete Vollzeit auf einer anspruchsvollen Position. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ihr Mann Teilzeit und betreute nachmittags die Tochter.

Ein Hauptgrund für die Seminarteilnahme war, dass sie keine Zeit für Hobbies und eigene Bedürfnisse hatte. Sie lebte mit ihrer Familie im ländlichen Bereich im eigenen Haus mit großem Wintergarten. Das Paar kümmerte sich zudem um das geerbte Haus und Grundstück der Eltern sowie einen Wald, der im Besitz der beiden war.

Die junge Frau berichtete, dass sie allein für das Fenster putzen im eigenen Haus mehrere Tage Urlaub nehmen musste. Der viele Besitz forderte nach Feierabend und am Wochenende all ihre Kraft und die ihres Mannes. Wenn überhaupt, kam sie am Sonntag nachmittag ihrem Hobby Handball durch Teilnahme in Mannschaftsspielen nach. Die junge Frau hatte für alles Verantwortung übernommen, nur nicht für sich selbst und ihre Bedürfnisse.

In einem ersten Schritt überprüften wir ihre Glaubenssätze und davon welche sinnvoll und welche eher destruktiv waren. Zwei Glaubenssätze waren bei ihr sehr stark ausgeprägt und verhinderten eine Veränderung am meisten:

  • Erbe muss erhalten werden
  • Wir auf dem Land lassen andere nicht zu sehr in unser Privatleben blicken. Eine Putzfrau könnte Privates in die Nachbarschaft tragen.

Die junge Frau beschloss in einem ersten Schritt keine private Putzkraft aus der Region, sondern eine externe Firma mit dem Fensterputzen zu beauftragen und damit Erfahrung zu sammeln. Mit ihrem Mann wollte sie besprechen, wie sie den Betreuungsaufwand für das geerbte Haus reduzieren können. Es waren kleine Schritte, jedoch in die richtige Richtung. Ich bot ihr an mit „Ab heute-Sätzen“ zu arbeiten, um sukzessive Veränderungen herbeizuführen. Was steckt dahinter?

Meist formulieren wir Ziele als Wünsche: „Ich kümmere mich nicht mehr um alles selbst.“ Solche Aussagen sind viel zu wage und unkonkret formuliert. Außerdem sind sie auch nicht motivierend. Viel besser sind positiv formulierte Vorhaben: „Ab heute beauftrage ich eine Fensterputzfirma und nutze die gewonnene Zeit für das Handballtraining“. Noch ein Beispiel? „Ab heute reduziere ich die Arbeit auf dem Elterngrundstück, indem ich einen Mäh-Roboter für den Rasen anschaffe“. „Ab heute mähe ich unseren Rasen nur noch alle zwei Wochen und ignoriere die Blicke der Nachbarn.

Ab heute-Sätze bringen uns in neue Routinen und sie wirken besonders, wenn sie enthalten, was wir dadurch gewonnen haben. Probiert es einmal aus!

ÜBUNG:

Welche negativen Glaubenssätze begleiten und hemmen Dich Verantwortung für Dich zu übernehmen oder in Dein Verhalten zu ändern?

Mit welchen „Ab-heute-Sätzen“ kommst Du ins Handeln?

Hast Du es ausprobiert? Schreib Deine Erfahrungen gerne in die Kommentare.

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Quellen:

https://www.gilliarconsulting.de/resilienz/

 

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